Seit 2009 vergibt der SWR zusammen mit der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg den Deutschen Dokumentarfilmpreis. Der Ehrenpreis geht in diesem Jahr an Werner Herzog für sein Lebenswerk. „Seit nun mehr bald sechs Jahrzehnten begibt er sich mit seiner Kamera in Teile unserer Welt, in die sich kein anderer Regisseur traute, um Geschichten auf eine Art und Weise zu erzählen, die niemand sonst überhaupt in Betracht zog“, sagte SWR-Intendant Kai Gniffke in seiner Gratulation. „Seine Filme belegen eindrucksvoll, warum Werner Herzog als einer der kühnsten und visionärsten Filmemacher unserer Zeit gilt – ein Regisseur, den sowohl Milos Forman als auch Francois Truffaut als ‚den größten lebenden Filmemacher‘ bezeichneten.“ Der Preis wird am 24. Juni im Rahmen des SWR Doku Festival in Stuttgart verliehen.
Zum Œvre Werner Herzogs zählen knapp 30 Dokumentarfilme, darunter z. B. Mein liebster Feind (1999) über seine langjährige Zusammenarbeit mit Klaus Kinski, Die Höhle der vergessenen Träume (2010) über die Chauvet-Höhle, Begegnungen am Ende der Welt (2007) über Menschen in der Antarktis oder Tod in Texas (2011) über einen kurz vor der Hinrichtung stehenden Mörder. Immer wieder gelang es Herzog auch, besondere Menschen zu porträtieren: Meeting Gorbachev (2018) und Rad der Zeit (2003), in dem er den Dalei Lama interviewt, zeugen ebenso davon wie Grizzly Man (2005), Julianes Sturz in den Dschungel (2010), Little Dieter needs to fly (1997) und Die große Ekstase des Bildschnitzers Steiner (1974).
Das SWR-Dokumentarfilmfestival würdigt Werner Herzog im Rahmen einer Retrospektive.